Vor acht Jahre hatten islamische Terrorristen – oder, wie die Tagesschau sie nennt: strenggläubige Muslime – die Redaktion des Pariser Satire-Magazins „Charlie Hebdo“ überfallen und 11 Redakteure ermordet. Die bösen Buben hatten es gewagt, den Propheten Mohammed zu verspotten, und weil das lauf Koran verboten ist, mussten sie daran glauben. Dass die Zeitschrift den Jahrestag zum Anlass nahm, durch den Abdruck weiterer Karikaturen an das blutiger Ereignis zu erinnern, hat, wie uns die Tagesschau versichert, in der islamischen Welt Unmut ausgelöst. Und nicht nur dort, denn die Tagesschau schließt sich an. Statt einzulenken und nachzugeben, habe „Charlie Hebdo“ auch noch nachgelegt, stellt sie voller Empörung fest – nachgelegt mit eine paar Karikaturen. Die Islamisten haben auch nachgelegt, nur anders: in Nizza mit einem Lastwagen, der Dutzende von Spaziergängern überrollte, und im Pariser Bataclan mit einem Überfall, bei dem strenggläubige Islamisten 130 Theaterbesucher erschossen und mehr als 600 schwer verletzt hatten.