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WDR im Genderwahn

Im Morgenprogramm von WDR2 war am 24. April kurz vor 9:00 von der Suche nach einer männlichen Sekretärin die Rede. Vielleicht nur ein Versprecher. Eher aber ist zu vermuten, dass man hier als Speerspitze der Genderlobby ein Zeichen setzen und völlig konträr zu elementaren Grundsätzen der deutschen Grammatik die feminine Ausprägung als Standard etablieren wollte. Diese Grundsätze folgen aus der bekannten Markierungstheorie des großen russischen Linguisten Roman Jacobson. Damit ist gemeint, dass in vielen grammatischen Kategorien gewisse „unspezifische“ Ausprägungen existieren, wie bei den Tempora das Präsens. Wer sagt: ich liebe meine Frau, schließt ein, dass er sie vielleicht auch gestern geliebt hat und in Zukunft lieben wird. Wer aber sagt: „ich liebte meine Frau“, der liebt sie heute nicht mehr. Vielleicht ist sie gestorben, vielleicht liebt er jemand anders. Mit anderen Worten, das Präteritum ist markiert, das Präsens aber nicht.

Auch bei den Numeri gibt es eine unmarkierte Ausprägung, nämlich den Singular: der Niedersachse ist stur und erdverwachsen, der Rheinländer dagegen eher unstet oder flatterhaft. Die Mehrzahl dagegen ist markiert: Wer sagt, ich kenne viele Rheinländer, kennt auf jeden Fall mehr als einen, der Singular ist ausgeschlossen. Bei den Genera und bei Hauptwörtern, die sowohl in der „der“-Schublade wie auch in der „die“-Schublade vorkommen, ist die „der“-Schublade nicht markiert. Der aktuelle Duden schreibt zwar in seiner Netz-Version: „der Mieter – männliche Person, die mietet“, aber das ist falsch (wie so vieles, was heute im Duden drinsteht). Sogar der Bundesgerichtshof hat vor kurzem letztinstanzlich festgehalten, dass ein Bankkunde jede Person ist, die bei einer Bank ein Konto unterhält, Mann, Frau, Trans oder sonst was ist egal.

Die Kundin dagegen ist immer eine Frau. Die „die“-Schublade ist markiert, die „der“-Schublade aber nicht.

Diese Nicht-Markiertheit des geschlechtsneutralen Maskulinums saugen Kinder beim intuitiven Aneignen der Grammatik ein wie die Muttermilch. Ein Junge und ein Mädchen laufen um die Wette. Das Mädchen gewinnt. Was ruft sie? Wetten, Sie ruft „Erster“ und nicht „Erste“. Weil ihre im Gehirn unbewusst verdrahtete Grammatik ihr sagt, dass mit „Erster“ alle gemeint sind, die zuerst ins Ziel kommen, ganz gleich, welches biologische Geschlecht sie haben.

Diese in der Linguistik sehr ausdifferenzierte Markierungstheorie wird von der Genderbewegung komplett ignoriert. Man nehme Sätze wie „Als letzte Tänzer gingen Sabine und Peter von der Bühne.“ Oder „Frauen sind meist die besseren Zuhörer.“ Der Satz „Frauen sind die besseren Zuhörerinnen“ ist völlig sinnlos, da ohne Informationsgehalt. Zuhörerinnen sind immer Frauen. Zuhörer dagegen nicht. Und so sind auch, selbst wenn der WDR das anders sieht, Sekretärinnen immer weiblichen Geschlechts.

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