Im November 2012 hatte die Stiftung Warentest Ende in gewissen Adventskalendern mehr als 10 Milligramm Mineralölrückstände pro Kilogramm Schokolade festgestellt. In der Folge mussten mehrere Firmen ihre Produkte aus den Regalen nehmen, mit Schäden für die jeweiligen Hersteller von mehreren 100.000 Euro. Nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung gehen von diesen Mineralölrückständen aber eine zusätzlichen Gesundheitsgefahren aus; sie entsprechen in etwa dem, was Kinder und Erwachsene ohnehin über die sonstige Ernährung gewohnheitsmäßig zu sich nehmen.
Davon erfuhr man in WDR-Servicezeit aber nichts. Dagegen sehr wohl von der Zusatzinfo der Stiftung Warentest, diese Stoffe stünden im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Mit diesem Argument wären auch viele andere Nahrungsmittel in den Mülleimer zu werfen, bei denen dies nicht im Geringsten zur Debatte steht. Denn Substanzen, die unter Krebsverdacht stehen, sind in sämtlichen Lebensmitteln vorhanden. Allerdings in so minimalen Mengen, dass sie für die Gesundheit völlig unbedenklich sind. So steht schon in den inzwischen 500 Jahre alten Schriften des berühmten Arztes Paracelsus, die im übrigen einzige naturwissenschaftliche Theorie, die auch 500 Jahre nach ihrem Entstehen genauso unwidersprochen gültig ist wie seinerzeit: „Was das nit Gift ist? Alle Ding sind Gift und nichts ist ohn Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist!“
Viele der in Deutschland so populären regelmäßigen Meldungen über Giftfunde aller Art fallen daher eher in die Kategorie „kontraproduktive Panikmache“. Denn die stetige Verfeinerung der Analysemethoden führe dazu, wie es der „Spiegel“ einmal schrieb, dass „alles in allem gefunden wird“. In einem solchen Fall verdienen aber solche Funde keine Medienaufmerksamkeit.
Siehe auch https://www1.wdr.de/fernsehen/servicezeit/extraAdventskalenderAdventskalender100.html